In dieser Lage Ausbruch des Deutsch-Dänischen Kriegs 1864 - ausgelöst durch dänischerseits
proklamierte Einverleibung Schleswigs <unter Missachtung von dessen
rechtlichem Sonderstatus und der mehrheitlich deutschen Bevölkerung> in den
dänischen Staat. [der dän. König war Herzog sowohl von dem zum
Deutschen Bund gehörigen Holstein wie dem formell zur dänischen Monarchie
gehörigen, aber staatsrechtlichen Sonderstatus besitzende Schleswig]. Kriegführung stellvertretend für den Deutschen
Bund durch Preußen und Österreich.
Ergebnis: Dänemark muss auf Schleswig und auch auf die herzoglichen Rechte in
Holstein verzichten.
Aus Frage, was geschieht mit dem Doppelherzogtum Schleswig-Holstein (das
zunächst von Preußen u. Österreich gemeinsam verwaltet wird u. besetzt ist), erwächst unlösbarer Konflikt Preußen-Österreich :
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Österreich will Fortdauer des Dt. Bundes |
Preußen
sieht im Deutschen Bund keine |
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und |
è |
ç |
legt sich quer, |
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will Schleswig-Holstein als neuen Mittelstaat, der das Übergewicht Preußens in Norddeutschland einschränken hilft. |
beantragt eine Bundesreform auf der Basis des allg. gleichen Wahlrechts (= des Wahlrechts der 48-er-Revolution) , was für Österreich nicht akzeptabel ist, weil eine solche Bundesreform nur mit dem Zerfall der österreichischen Vielvölkermonarchie oder aber mit dem Ausschluss Österreichs aus der deutschen Politik, d.h. auf Basis der schon 1849 ins Auge gefassten ‘kleindeutschen Lösung’ möglich ist. |
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èEskalation - Österreich erwirkt beim
Deutschen Bund Mobilisierung des Bundesheeres und militärische
‘Bundesexekution’ gegen Preußen - Preußen erklärt daraufhin den Deutschen Bund
für erloschen -
è
Krieg Preußen-Österreich 1866('Deutscher
Bruderkrieg'):
Für In- und
Ausland völlig unerwartet nach nur 3 Wochen Kriegsentscheidung zugunsten
Preußens bei Königgrätz (in Böhmen):
ERGEBNIS:
n
Deutscher
Bund aufgelöst
n
Norddeutscher Bund (Bundesstaat unter Führung eines
durch
umfangreiche Annexionen in Norddeutschdeutschland vergrößerten Preußens und
mit dem allgemeinen gleichen ‘1848er’ Wahlrecht) als ‘halbe Einigung’
und Vorstufe einer möglichen späteren nationalstaatlichen Einheit.
Weichen in Richtung kleindeutsche Einigung unter preußischer Führung gestellt.
Denn:
n
Österreich scheidet damit aus der deutschen
Politik aus (konzentriert sich verstärkt auf seine Südostmacht-Rolle)
n
Noch kein Anschluss Süddeutschlands (Napoleon III. fordert als Preis für seine
Neutralität ein ‘Halt an der Mainlinie’ (nachdem er vergeblich die Abtrennung
linksrheinischer Gebiete als Kompensation für Frankreichs Stillhalten gefordert
hatte)
n
Großer
Teil der Liberalen von Bismarcks Erfolgen beeindruckt, da sie sowohl ihre nationalstaatlichen sowie ihre liberalen Ziele der Verwirklichung näher
sehen:
ihre
nationalstaatlichen, es
sich beim Norddeutschen Bund faktisch bereits um eine 2/3-Einigung Deutschlands
handelt und überdies Süddeutschland
militärisch
durch Defensivverträge mit Preußen sowie
wirtschaftlich
durch den Dt. Zollverein - in dem es ab jetzt auch ein mit gleichem
Wahlrecht gewähltes ‚Zollparlament’ gibt - an Norddeutschland bereits
angeschlossen ist].;
ihre liberalen,
da der
Norddt. Bund
ein Verfassungsstaat auf der Basis der
allgemeinen
gleichen Wahlrechts ist (also des von der Paulskirche bereits vorgesehenen
Wahlrechts, damals des fortschrittlichsten Wahlrechts in ganz Europa).
Die zu Bismarck übergewechselten Liberalen (die große Mehrheit des
liberal-nationalen Bürgertums) sammeln sich in der Nationalliberalen Partei
, während die
Fortschrittspartei in ihrer prinzipientreuen Grundsatzopposition
gegen Bismarck verharrt.