Zur Parallele 'Deutsche Reichseinigung 1981'  -  'Deutsche Wiedervereinigung 1990' :

 

"Wenngleich Margaret Thatcher (brit. Premierministerin 1979-1990) seit Anfang Februar davon ausging, dass  der Fortgang der Dinge nicht mehr aufzuhalten war, »da sich die Deutschen wahrscheinlich für die Vereinigung entscheiden werden«......blieb sie zunächst dabei, dass  eine längere Übergangsperiode notwendig sei, damit die Vereinigung Deutschlands keine Ängste, sondern größere Sicherheiten schafft. Margaret Thatcher blieb bis zuletzt skeptisch. So äußerte sie am 2. Oktober 1990 in New York die Befürchtung, dass  »Deutschland in Europa sehr dominant sein wird, deshalb ist es Aufgabe von uns übrigen, ihm nicht zu erlauben, den Ton anzugeben«. ... In ihren Memoiren äußert sie sich sehr freimütig: »Seit der Einigung unter Bismarck hat Deutschland.. stets auf unberechenbare Weise zwischen Aggression und Selbstzweifeln geschwankt.« Die unmittelbaren Nachbarn Deutschlands hätten das am meisten gespürt. Deutschland dürfe deshalb keine Großmacht werden, die sich auf  Kosten anderer Geltung verschafft. »... ein wiedervereinigtes Deutschland ist schlichtweg viel zu groß und zu mächtig, als dass  es nur einer von vielen Mitstreitern auf dem europäischen Spielfeld wäre.« Deutschland sei vom Wesen her eher eine destabilisierende als eine stabilisierende Kraft im europäischen Gefüge."
 

[Aus: Hella Kaeselitz: Die Ängste der Margaret Thatcher. Einige Aspekte der britischen Haltung zur deutschen Vereinigung]

 

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