Revisionismus“/ der revisionistische Flügel innerhalb der deutschen Sozialdemokratie [gegenüber dem marxistischen Flügel]:

Was hielten sie an Marx für revisionsbedürftig?

 

            è Verelendungsthese

Hintergrund: stetiger  wenn auch langsamer Reallohnzuwachs im Kaiserreich;
positive Wirkung der Sozialgesetzgebung;
zunehmend gewichtige Rolle der Gewerkschaften

 

 

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Statt dessen konkrete soziale (und demokratische) Fortschritte; SPD als soziale und demokratische Reformpartei;
Erweiterung der Wählerbasis in Richtung Volkspartei;
starker Rückhalt bei den Gewerkschaften

 

 

 

 

 

 

            è Zusammenbruchsthese

Zustand der deutschen Wirtschaft v.a. seit 1890er Jahren alles andere als „Zusammenbruch“; Boom, nahezu Vollbeschäftigung; Weltführungsstellung in vielen Bereichen

            è Revolutionsthese

weder revolutionsreife Situation noch ausgeprägter Revolutionswille bei der Arbeiterschaft

 

Das praktische Handeln der SPD in den Jahrzehnten vor dem 1. Weltkrieg weitgehend „revisionistisch“;
im Programm und z.T. in der Rhetorik noch viel Marx. [ Endgültiger programmatischer Trennungsstrich erst nach dem 2. Weltkrieg (im Godesberger Programm 1959) ].