Krisenhafte
Anfänge der WR:
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Beginn der polit. Karriere Hitlers |
Weitverbreitete Empörung über den Versailler Vertrag
(Entgegen den Erwartungen bringt Sturz der Monarchie keinen milden Frieden; z.T. Nichteinlösung der 14 Punkte (v.a.
ihrer Grundidee des Selbstbestimmungsrechts);
drückende Last der Reparationen;
Ausgrenzung der Besiegten (Nicht-Mitgliedschaft im VB;
militärische Herabstufung.
Auf diesem Hintergrund Vergiftung der politischen Atmosphäre durch die
Dolchstoßlegende |
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fördert Radikalisierung auf der Rechten;
erstmals
Putsch von rechts
è
Kapp-Putsch 1920,
Rechtsruck bei den Wahlen 1920; die Weimarer Koalition (SPD-DDP-Zentrum)
verliert ein- für allemal die Mehrheit;
WR erscheint wegen der
unvermeidlichen Politik der Vertragserfüllung
als Erfüllungsgehilfe der Siegermächte, bzw. es ließ sich demagogisch so
darstellen |
zugleich Radikalisierung eines Teils der
Arbeiterschaft wegen ausgebliebener Sozialisierung |
vgl. zu dieser Entwicklung
Wahlstatistikseite im
Buchumschlag |
Instabilität; Minderheitsregierungen; einzige
Mehrheitsmöglichkeit Große Koalition (von SPD bis DVP mit dahinter
stehenden Interessengruppen Gewerkschaften und Unternehmer!) mit
Fast-Überforderung der Kompromissfähigkeit;
dabei zu bedenken, dass durch Verfassung des Kaiserreiches
Kompromissfähigkeit der Parteien zu wenig trainiert |
politischer Terrorismus/ Gewalt (Ermordung von
R. Luxemb., K. Liebknecht, Kurt Eisner (alle 1919), Matthias Erzberger
(1921), Walter Rathenau (Außenmin., 1922);
bürgerkriegsähnliche Situationen 1919, auch 1920 nach Kapp-Putsch <‘Rote
Armee’> im Ruhrgebiet etc. |
Insgesamt in vielfacher Hinsicht, wirtschaftlich
(bes. Inflation!),
sozial, politisch, auch kulturell-weltanschaulich
Verunsicherung |
Bayerisches Milieu:
Sturz der Wittelsbacher bereits 7.11.1918,
Kurt Eisner/USPD.... übernimmt Staatsführung,
Wahl Feb. 1919, Eisners Partei hat nur Splitterparteigröße (2,5 %), nach
längerem Zögern Rücktritt, Ermordung,
SPD-geführte Regierung sieht sich April 1919 Proklamation einer
bayerischen Räterepublik gegenüber; Niederschlagung durch RW u.
Selbstschutzverbände è
Rechtsruck, „Ordnungszelle Bayern“; bayer. Stellen protegieren
rechtsradikale Untergrundorganisationen, v.a. die „Organisation Consul“, auf
deren Konto die Ermordung Erzbergers u. Rathenaus geht: |
Krisenjahr 1923:
/ Ruhreinmarsch der Franzosen wegen geringfügigen Rück-
stands in Reparations-Sachlieferungen
/ Inflation bis zum astronomischen Limit von 4,2 Billionen RM pro
Dollar
/ Rheinischer Separatismus, gefördert von der französischen
Besatzungsmacht
/ KP-Hoffnungen in Sachsen-Thüringen auf „Deutsche
Oktoberrevolution“, Aufstellung proletarischer Kampfverbände
/ Hitlerputsch: Hitler – nach beispiellosem Aufstieg als
demagogischer Massenredner (v.a. in den Münchner Biersälen) – proklamiert
die nationale Revolution gegen die Regierung der WR und ruft nach Mussolinis
Vorbild zum ‚Marsch nach Berlin’ auf. Der Putsch bricht am 9.11.1923 im
Feuer der bayerischen Landespolizei zusammen. |
Die Niederschlagung des Hitlerputsches sowie die
Beendigung der Inflation im Sept. 1923 u. das Aushandeln einer
erträglicheren Reparationslösung im Dawes-Plan durch Stresemann verbunden
mit amerikanischen Krediten leitet eine Phase der Konsolidierung der
Weimarer Republik ein. |