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Wichtige Aspekte zur deutschen Wirtschaft nach der Reichsgründung: |
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„Demographische Revolution“ |
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Dtld. |
1816 |
1871 |
1890 |
1913 |
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25 Mio. < |
41 Mio. < |
52 Mio. < |
67 Mio. < |
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Geburtenrate sinkt zwar durch verändertes generatives Verhalten in der beginnenden Industriegesellschaft [Trend zur Kernfamilie, Kinder nicht als Alterssicherung], aber Sterberate [darin natürlich auch Kindersterberate enthalten] sinkt noch mehr |
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Medizinische Fortschritte (Impfen / Narkose / z.B. Entdeck. Des TBC-Bazillus
durch Koch / Entdeckung der Ursache des Kindbettfiebers durch Semmelweis
u.v.a.m.] |
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Verbesserte Ernährungslage durch Modernisierung der Landwirtschaft (oft als
„Agrarrevolution“ bezeichnet) |
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Fabrikarbeit: Eine in der vorindustriellen Gesellschaft nicht gekannte Arbeitsdisziplin nötig [Diktat der Uhr]; entsprechende Fabrikordnungen mit rigorosen Sanktionen – ohne Mitspracherecht etwa von Betriebsräten, die es noch nicht gab è „Herr-im-Haus-Standpunkt“ des Unternehmers (z.T. auch Entlassung bei sozialdemokratischer Betätigung; Heiratskonsens des Fabrikherrn etc., vgl. M3 auf S. 129), Arbeitszeiten zunächst meist 6 Tage, z.T. bis 15-17 Std./Tag; jedoch 1911 durchschnittlicher Arbeitstag bei 11 Std.; starke Unterschiede ungelernte / gelernte (Fach-) Arbeiter (oft frühere Handwerker); Frauen im Durchschnitt 2/3 des Lohns für Männer. |
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Vom Agrar- zum Industriestaat |
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Vor 1870 ca. 2/3 in der Landwirtschaft tätig; ab 1890er Jahren dreht sich dieses Verhältnis um [vgl. 2002 waren in Dtld. 1,27 Mio. im primären Sektor {Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei} tätig = 2,5 % der Beschäftigten!] |
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Neue ‚Renner’ § Chemie (hier Weltspitzenstellung)/ § Feinmechanik + Optik (vgl. z.B. Zeiss) / § Elektro (vgl. z.B. AEG u. Siemens) / § Maschinen- und Motorenbau.( vgl. z.B. Daimler-Benz, MAN) (hier Dtld. in der Technik führend, in der Massenfertigung USA), während die Montanindustrie als bisheriger Leitsektor zurücktritt [v.a.: Eisenbahnbau erreicht ca. 1900 Sättigungsgrad], obwohl sie noch starkes Wachstum aufweist (Verbund lothring.Erz ¥ Ruhrkohle / techn. Innovationen) [ablesbar auch an der Herausbildung des Ruhrgebiets als industriellem Ballungsraum] |
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Wirtschaftliche Impulse durch die Reichsgründung:
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Kurz nach Reichsgründung (1871-73) Gründerboom J (Ursachen: 5 Mrd Goldfrancs von Frankreich als Kriegsentschädigung è Kriegsanleihen können zurückgezahlt werden è Geld wird auf Börsenmarkt angelegt – „Börsenfieber“; Annexion Lothringens è Verbund lothring. Eisenerzvorkommen mit Ruhrkohle führt zu Boom der Montanindustrie) [architektonisches Pendant: „Gründerstil“ als neureicher Protzstil ó Gegenrichtung um 1900: Jugendstil] und folgende Gründerkrise L (1873f), massenweise Zusammenbruch unsolider Unternehmensgründungen) |
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Fällt zusammen mit bis ca. 1890 anhaltender Wirtschaftsdepression; dies sowie zunehmende internationale Importkonkurrenz (u.a. infolge techn. Innovationen im Transatlantikverkehr u. Ausbau des russ. Eisenbahnwesens) steht hinter dem gemeinsamen Ruf v.a. der Schwerindustrie sowie der Landwirtschaft [wirksamste Pressure Group die preuß. ‚Großagrarier’] nach Schutzzöllen; dieses „Bündnis von Rittergut und Hochofen“ (Junkern und „Schlotbaronen“) (vgl. Buch S. 97f) wirkte sich bis ins gesellschaftliche Leben hinein aus (vgl. Buch S. 107-109). Bismarck griff dieses Anliegen mit seinem Übergang zur Schutzzollpolitik (für die er sich eine neue parlamentarische Basis suchen musste) auf è Staat interveniert in die Wirtschaft ähnlich wie parallel dazu mit der staatlichen Sozialgesetzgebung (S. 142 f). |