Frage:  "........... ist mir aufgefallen, dass das Handout 36 falsch verlinkt ist. Der korrekte Link müsste lauten http://www.geocities.com/henry392003/NS-Ide1.jpg . Liege ich damit richtig? Dazu noch eine 2. Frage: Die kompletten Handouts 36-38 sind nicht Klausurstoff? Oder findet sich darin auch etwas zur Außenpolitik, das wissenswert ist? Mir ist beim kurzen Durchlesen nichts dazu aufgefallen."
Antwort: Danke für den Hinweis auf die falsche Verlinkung von ho 36. Hab ich inzwischen richtiggestellt. Betr. handouts 36-38 ist es so, dass sie sich z.gr.T. auf den "Volksgemeinschaftssozialismus" des NS beziehen; lediglich  Text A (linke Hälfte) von ho 36 sowie die 2 Kästen ganz links in ho 38 beziehen sich auf den Sozialdarwinismus Hitlers, aus dem natürlich auch seine ganze Außenpolitik erwächst; aber dieser Aspekt ist auch sehr deutlich in handout 35 enthalten.
Frage:  "(nicht wirklich klausur-relevant) beim Eintrag für 10.5.40ff steht, dass sich das englische Heer aus der dt. Umzingelung retten kann, und zwar "möglicherweise von Hitler so geduldet in der illusionären Hoffnung, England nochmals auf die Seite Dtld.s zu ziehen". Weiß man denn, ob Befehl gegeben wurde (von wem auch immer), die Engländer ziehen zu lassen? Oder weiß man über dieses Ereignis überhaupt nichts Genaueres?"
Antwort: Es haben wohl 3 Faktoren bei dem Innehalten des deutschen Vorstoßes auf Dünkirchen (genauer gesagt: bei dem zu vielerlei Spekulationen Anlass bietenden regelrechten Anhaltebefehl Hitlers, der das Entkommen von über 300.000 gegnerischen Truppenangehörigen über den Kanal nach England zur Folge hatte) eine Rolle gespielt: Schonung der eigenen Verbände (v.a. Panzerverbände); der Einfluss Goerings, der die eingeschlossenen Kontingente mit "seiner" Luftwaffe zur Kapitulation zwingen wollte (was nicht gelang) und drittens möglicherweise auch die Hoffnung Hitlers, England noch einmal zum Appeasementkurs zurückzubringen bzw. die Appeasement-geneigten Kreise in England gegenüber dem absoluten Appeasement-Gegner und jetzigen Premierminister Churchill zu stärken. [Diese Mutmaßungen sind natürlich kein Klausurstoff.]
Weitere Frage: "Weiter unten auf dem Handout steht, dass im Nov. 40 Ungarn, Rumänien und die Slowakei in den Drei-Mächte-Pakt eingetreten sind. Ich nehme mal an, dass die das nicht wirklich freiwillig getan haben? Wurden sie von Dtld außenpolitisch erpresst/bedroht? Oder hat Hitler bereits Leute in deren Regierungen hineingebracht?" (Ebenfalls nicht wirklich klausur-relevant, da auf diese Details aus Zeitgründen nicht mehr eingegangen wurde)
AntwortDie näheren Umstände des Beitritts der südosteuropäischen Staaten  zum Dreimächtepakt (D-It-Jap)  sind natürlich auch nicht Klausurthema. Aber nur, um Ihre Frage zu beantworten: Natürlich war das damals (1940, mit England als einzigem verbliebenem Kriegsgegner) in Mittel-/Ostmittel-Europa gegebene erdrückende Übergewicht von Hitler-Deutschland ein erheblicher Faktor, aber auch die Furcht, andernfalls sowjetischer Erpressung ausgesetzt zu sein, und schließlich auch die Tatsache, dass sich in all diesen Staaten autoritäre Regime durchgesetzt hatten, die zu einer gewissen Systemverwandtschaft mit NS-Deutschland führten.
Frage:  "ich habe eine frage zu dem blatt (ho 36) mit "zusatztext A" :
was heißt der dritte bereits auf dem blatt unterstrichene teil ungefähr in der mitte des textes? ich lese immer Kuli- oder Fellachenrassen? was soll das bedeuten?
Und was bedeutet ganz unten "die bedeutsamste unter ihnen ist die nordische geblieben..." sind damit die arier gemeint?
heute in der schule ist uns, allen kursmitgliedern, aufgefallen, dass es uns sehr schwer fällt die dreiseitige zeitleiste auswendig zu lernen. im unterricht haben wir ja alle punkte behandelt, wenn nicht im unterrichtsgespräch, dann im film! müssen wir wirklich jeden pakt und jeden punkt auswendig wissen?
AntwortDie Antworten unten rot in Ihren Text reingeschrieben:
ich habe eine frage zu dem blatt (ho 36) mit "zusatztext A" : was heißt der dritte bereits auf dem blatt unterstrichene teil ungefähr in der mitte des textes? ich lese immer Kuli- oder Fellachenrassen? was soll das bedeuten? [= hier ungefähr soviel wie Sklavenrassen] und was bedeutet ganz unten "die bedeutsamste unter ihnen ist die nordische geblieben..." sind damit die arier gemeint? [Ja] heute in der schule ist uns, allen kursmitgliedern, aufgefallen, dass es uns sehr schwer fällt die dreiseitige zeitleiste auswendig zu lernen. im unterricht haben wir ja alle punkte behandelt, wenn nicht im unterrichtsgespräch, dann im film! müssen wir wirklich jeden pakt und jeden punkt auswendig wissen?
["Auswendiglernen" ist ja auch nicht der richtige Umgang mit solchen Zetteln, sondern:
sich die Zusammenhänge klarmachen, dann bleiben die wirklich urteilsrelevanten
Fakten ganz von selber im Gedächtnis hängen;
eigentlich ist es ja nur eine fortlaufende Darstellung der Ereignisse, wobei die
chronologischen Daten der Klarheit der Zeitfolge halber seitlich stehen. Es versteht sich
doch von selbst, dass die Daten, vor allem wenn es Tagesdaten sind, nicht
alle auswendig zu lernen sind. Und a propos "jeder Pakt": So viele sind es ja nicht - die
Verträge, die zum Komplex Appeasement-Politik gehören (dt.-engl. Flottenabkommen, und v.a.
Münchener Konferenz) / dann das "Achsenmächte"-Dreieck D - It - Jap [also die expansiv gepolten
Staaten, zunächst in Form des Antikominternpaktes, 1940 zum Dreimächtepakt verfestigt, in den
1940 auch die südosteuropäischen Staaten einbezogen werden, womit Hitler gegen die im
Hitler-Stalin-Pakt vereinbarte Abgrenzung der dt. u. sowjet. Interessensphären verstößt] und dann
v.a. der sog. Hitler-Stalin-Pakt mit der Aufteilung Osteuropas in Interessensphären, wobei
Ostpolen, nach einem bald erfolgenden Zusatz alle 3 baltischen Staaten, Finnland und Bessarabien
in die sowjetische Sphäre fallen. Und dann wäre da noch die englische Garantie Polens (gleich nach
der "Rest-Tschechei"-Besetzung durch Hitler, und bekräftigt im August 1939), aus der sich die
englische (und französische) Kriegserklärung nach Hitlers Poleneinmarsch ergab. Das ist doch
wirklich keine Überforderung. Wenn man das wegließe, wäre ja der ganze Kausalzusammenhang nicht mehr kenntlich.
Frage:  "...wenn Sie mir kurz schreiben könnten, was sie am Montag noch Wichtiges gesagt haben, was den Stoff der Klausur betrifft. Auch wenn sie ein paar Tipps gegeben haben, was man sich vielleicht besonders anschauen soll in Bezug auf die Klausur..."
Antwort: Am Montag haben wir zunächst nochmal kurz die Gründe der Appeasement-Politik wiederholt; ich habe dabei  auch nochmals extra auf den Link "Appeasement-Motive" (rechts neben Handout 43) hingewiesen. Wiederholt wurden ebenfalls die Motive Stalins wie Hitlers für den dt.-sowjet. Nichtangriffspakt (mit dem geheimen Zusatzprotokoll mit seiner Abgrenzung der Interessensphären, wobei Ostpolen, alle 3 baltischen Staaten [nach einem Zusatzabkommen kurz danach... zunächst war nämlich Litauen bei der dt.en Interessensphäre], Finnland und Bessarabien der sowjetischen Sphäre zugeordnet waren). Diese Motive stehen ja aufgelistet in der unteren Hälfte der Zeitleiste zu 1939. Ich habe in diesem Zusammenhang die mehrfach zum Durchlesen aufgegebene Schilderung in M 10 auf Buchseite 25 aufgegriffen: die Episode zeigt, dass Hitler hoffte, dass die Westmächte unter dem Schock des dt.-russ. Paktes vor einem Krieg mit Dtld. zurückschrecken würden, und dass er momentan offenbar regelrecht verunsichert war, dass sie ihm nun den Krieg erklärten. Immerhin hatte er als Effekt des Hitler-Stalin-Paktes den Vorteil, dass er bei der Auseinandersetzung mit E/F im Osten Rückenfreiheit hatte. Ich habe in diesem Zusammenhang auch nochmals auf die Momente hingewiesen, welche die beiden Diktatoren trotz der ideologischen Gegensätzlichkeiten verbanden und ebenfalls als Kitt für den H.Stalin-Pakt dienten: Beide waren Diktatoren mit einem totalitären System im Inneren; beide waren skrupellose, sozusagen imperialistische Gewaltpolitiker; beide waren schließlich verbunden durch den Gegensatz zu den "kapitalistischen" westlichen Demokratien. Im restlichen Teil des Films (den Sie ja, wie Sie sicher bemerkt haben, herunterladen können) wurde dann noch eindrucksvoll ein weiterer, ganz wichtiger Vorteil des Hitler-Stalin-Paktes deutlich, nämlich die umfangreichen kriegswichtigen Lieferungen (u.a. Nahrungsmittel, aber auch Erdöl) die mit der Sowjetunion im Gefolge des Paktes vereinbart wurden und die fast 2 Jahre lang die Hitlersche Kriegführung unterstützten. Deutlich wurde im Film auch die Kooperation beider Seiten beim Versuch, die polnische Führungsschicht zu beseitigen, um einen nationalpolnischen Widerstand gegen die Auslöschung des polnischen  Staates ein für allemal zu unterbinden.